Logbuch Instandsetzung „Sir Shackleton“ – 10.01.2022

Crew: Franzi, Lino, die Männer der Steinlechner Werft, Klaus

 
Heute ist es soweit, die „Sir“ geht nach gut 4 Monaten in der Werfthalle zurück auf den Lagerplatz. 
Was wurde in den 4 Monaten geschafft?-

Sämtliche alten Möbel, Leitungen, Rohre, Verbauungen und Schiffsteile aus dem Schiff in die Halle geräumt bzw. entsorgt- Gebrochene Spanten erneuert- Gebrochene Bodenwrangen im Achterschiff erneuert- Schäden am Achtersteven behoben- Gebrochene Planken im Achterschiff ersetzt- Unterwasserschiff teilweise neu grundiert- Achterschiff innen abgeschliffen und neu geölt- Austauschmaschine beschafft, neues Getriebe beschafft und montiert, neues Motorfundament eingesetzt- Motor eingesetzt, Auspuffanlage eingebaut- Schraubenwelle gekürzt und angepasst- Propeller abgeschliffen und poliert- Lack auf gesamtem Kajütdach, komplettem Schanzkleid und im gesamten Cockpit mit Heiß Luftpistole und Raffel abgezogen- Das rohe Holz abgeschliffen, bis Gilb, Verschmutzungen und Verfärbungen raus waren- Alte und dünne Stöpsel in den Leisten und Brettern entfernt, die Schrauben herausgedreht, Löcher vertieft, neu verschraubt und neu verpfropft- Deck abgeklebt und das Schiff für die Lackarbeiten vorbereitet- Insgesamt 6 Schichten 2 K Lack auf Kajütdach, Cockpit und Schanzkleid aufgebracht (Inkl. mattieren und entstauben)- Die Planken auf der Rumpfinnenseite komplett abgeschliffen und gereinigt- Planken auf Rumpfinnenseite neu geölt (4 Schichten)- Alex hat den alten Kompass in der Renovierung- Das Skylight und das Schiebe Luck werden von Edi gerade komplett überholt.
Wir sind sehr glücklich und stolz, so weit gekommen zu sein. Und auch sehr dankbar. Viele freiwillige Helfer haben unzählige Arbeitsstunden in das Schiff gesteckt. Und ohne unsere Spender wären wir gar nicht erst in die Werft gegangen. 


Euch allen, vielen vielen Dank. Ihr dürft alle zu Recht sehr stolz auf das Erreichte sein. 
Am 10.01.2022 um 09:00 wurde dann der Hof in der Werft freigeräumt, um Rangierplatz für das große Schiff zu bekommen. In der Halle wurde das Schiff mit Stockwinden hochgewuchtet, damit wir die Räder des Trailers wieder anschrauben können. Die waren abmontiert, weil das ca. 20 cm an Höhe ausmacht. Da wir vom Deck nur etwa 30 cm Luft bis zur Hallendecke haben, macht jeder Zentimeter richtig viel aus, wenn man krabbelnd und knieend an Deck arbeitet.
Dann gingen die Hallen Tore auf, der Gabelstapler wurde hinten an den Trailer angekoppelt und 4 Mann nahmen die schwere Deichsel des Trailers auf. Ganz langsam gleitet die „Sir“ aus der Halle, jeder Zentimeter zählt und entsprechend klar sind die Kommandos derjenigen, die vorne, hinten, oben, unten, rechts und links schauten, peilten und aufpassten, dass das Schiff nichts rammt.
Ohne einmal nachrangieren zu müssen wurde die „Sir Shackleton“ vom Werftchef Christoph selbst in zwei engen Kurven und mit mächtig Wuchterei an der Deichsel auf den Strand vor dem Werftgelände gezogen. 
Es sah so schön aus, wie sie wieder so nahe am Wasser des Ammersee stand. Fast war es so, als würden wir sie gleich zu Wasser lassen. Doch soweit sind wir noch nicht.
Mit dem Traktor zog Benjamin das Schiff zum Lagerplatz und wir machten Mittag. Am Nachmittag parkten Jonas und Benjamin das Schiff an seinen Stellplatz ein.
Dann haben Franzi, Benjamin und Klaus an Deck das Gerüst für die Plane aufgebaut. Ein kurzer Mast am Vorschiff, einer im Cockpit, ein alter Alu Mast als First, verlängert mit einem Surf Mast und alles nach allen Seiten kräftig abgespannt, denn es kann noch Schnee geben und stürmisch wird es sicher auch nochmal.
Die beiden riesigen Abdeckplanen sind störrisch und zäh wie Esel und es dauert eine Zeit, bis sie richtig positioniert waren. Unten wartete Lino und begann die Plane mit Leinen abzuspannen und zu verzurren.
Und da steht die „Sir Shackleton“ nun wieder ordentlich verpackt, wie ein Geschenk und wartet darauf, wieder in die Werft zu kommen, wo es mit der ihrer Instandsetzung weitergehen kann. 
Was sind die nächsten Projekte?


– Tankanlage, Motorelektrik, neue Batteriekästen im Vorschiff, Instrumente und  Schalt- und Gashebel im Cockpit einbauen

– Alle Beschläge am Großmast demontieren und im Topp 1,5 Meter ersetzen, wo er bei der Bergung gebrochen ist, 3 Löcher im Mast reparieren

– Neue Verkabelung und Beleuchtung im Großmast (Ankerlicht, Dreifarbenlaterne, Dampferlicht, Deckslicht)

– Großmast schleifen, lackieren und alle Beschläge wieder anbringen- Alle Beschläge am Besanmast abmontieren, Mast überprüfen, neu verkabeln (Deckslicht, Vorbereitung Antenne, Kompassbeleuchtung) 

– Besanmast schleifen und neu lackieren, alle Beschläge wieder montieren- Ein Stück Fisch im Vorschiff austauschen (der Fisch ist das massive Stück Holz in der Mitte des Decks, das von vorne nach hinten läuft)

– Neuen Cockpitboden samt Unterkonstruktion bauen- Neue Niedergangs Treppe anpassen und einbauen, Kajüttüren ausrichten und einsetzen

– Elektrik innen (Beleuchtung)

– Instrumente (Logge, Echolot) beschaffen und einbauen

– Neue Polster für die Sitzecke und die Kojen machen- Kojen Bretter zum Aufklappen im Vorschiff bauen

– Innen (vor allem die Kasjütdecke) alle Lackflächen abziehen, schleifen und neu lackieren

– Die Spanten innen abziehen, schleifen und neu streichen

– Neue Fenster beschaffen, inkl. Fensterrahmen von denen ein paar gebrochen sind, auf die Scheiben sind gebrochen

– Das gesamte, stehende Gut der Takelage überprüfen (Wanten, Stage, das sind die ganzen Drahtseile, die die Masten halten)

– Alle demontierten Beschläge an Deck wieder montieren (Klüsen, Klampen, Winschen, Leisten, Blöcke, Klemmen, Handläufen, Genuaschienen, etc.)

– Rumpf Außenhaut reinigen, Schäden am Lack ausbessern, polieren- Neues Antifouling am Unterwasserschiff 


Es ist also noch genug für uns zu tun. 
Und wir brauchen weiterhin Hilfe und Unterstützung. Jede Hand, jeder Euro und jedes Stück, das selbst gemacht werden kann, sind sehr herzlich willkommen. 
Wir wollen sobald wie möglich wieder in die Werft um weiter zu machen – um die „Sir“ so bald wie möglich zurück auf den Ammersee zu bringen.
Bitte helft mit.

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